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Die Geschich­te von Trolli

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Die Geschich­te von Trol­li, dem welt­weit zweit­gröss­ten Her­stel­ler von Frucht­gum­mi, beginnt 1948: Wil­ly Mede­rer war in ers­ter Ehe mit der Inha­be­rin einer Süss­wa­ren­fa­brik ver­hei­ra­tet. Das Unter­neh­men stell­te Hart­bon­bons und wäh­rend des Krie­ges auch Vit­amin­bon­bons für die Wehr­macht her. Wil­ly Mede­rer wur­de nicht ein­ge­zo­gen, weil er «stra­te­gisch wich­ti­ge Pro­duk­te» her­stell­te. Zudem wur­de ihm ein Kon­tin­gent Zucker zuge­teilt. Wäh­rend des Krie­ges leg­te sich Wil­ly Mede­rer einen klei­nen Zucker­vor­rat zu. Auf­grund der Restrik­ti­on durf­te er nach dem Krieg aber kei­nen Zucker besit­zen. Aus die­sem Grund tausch­te er den Zucker gegen Mehl, damit er einen Roh­stoff hat­te, mit dem er arbei­ten konn­te. Und so stell­te Wil­ly Mede­rer von 1948 bis 1953 Teig­wa­ren her.

Nach der Wäh­rungs­re­form wur­de der bis zu die­sem Zeit­punkt ratio­nier­te Zucker wie­der frei gehan­delt. Wil­ly Mede­rer pack­te die Gele­gen­heit beim Schopf und pro­du­zier­te fort­an anstel­le von Teig­wa­ren lecke­re Süs­sig­kei­ten, die er spä­ter unter dem Namen «Will­med» ver­trieb. 1953 hei­ra­te­te Wil­ly Mede­rer zum zwei­ten Mal. Sei­ne Frau brach­te einen Sohn mit in die Ehe: Her­bert. Bei der Hoch­zeit war Her­bert sechs Jah­re alt. Zehn Jah­re spä­ter adop­tier­te Wil­ly Mede­rer den Sohn sei­ner zwei­ten Frau. Ihm war wich­tig, dass Her­bert den glei­chen Fami­li­en­na­men trug wie er. Denn für Wil­ly Mede­rer war klar, dass Her­bert sein Unter­neh­men der­einst über­neh­men soll­te, obwohl er drei Töch­ter hatte.

Her­bert Mede­rer kommt zu Trolli

Der geschäfts­tüch­ti­ge Unter­neh­mer belie­fer­te vor allem in Süd­deutsch­land zahl­rei­che Gross­händ­ler, aber auch Tages- und Wochen­märk­te sowie Tan­te Emma Läden mit Creme-Hüt­chen, Creme-Stan­gen, Pfef­fer­minz-Fond­ant und ande­ren Zucker­wa­ren. Schon bald hat­te das Unter­neh­men 150 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter und Wil­ly Mede­rer wei­te­te das Ange­bot auf Gelee­früch­te, Pfef­fer­minz­ta­ler und Scho­ko­plätz­chen aus.

In den 50er und 60er Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts wur­de die Pro­dukt­pa­let­te immer umfang­rei­cher und Wil­ly Mede­rer bau­te die Kapa­zi­tä­ten kon­ti­nu­ier­lich aus. Auch die Zahl der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter nahm lau­fend zu. Neu im Sor­ti­ment von Wil­med waren unter ande­rem Brau­se­wür­fel, Erd­nüs­se, Gelee-Bana­nen, Kokos­flo­cken und dra­gier­te Man­deln. Eige­ne Ver­tre­ter bedien­ten den süd­deut­schen Raum. In Mün­chen und Stutt­gart unter­hielt Mede­rer gar eige­ne, klei­ne Ver­kaufs­nie­der­las­sun­gen. Die wich­tigs­ten Kun­den besuch­te der Chef per­sön­lich. Das Unter­neh­men wuchs so rasant, dass Her­bert bereits im zar­ten Alter von 17 in den elter­li­chen Betrieb ein­stei­gen muss­te. Par­al­lel zu sei­nem Enga­ge­ment bei «Wil­med» absol­vier­te er eine Kon­fekt­ma­cher-Leh­re in Solin­gen und lern­te so das Hand­werk von der Picke auf.

Aus Wil­med wird Trolli

Mit der Her­stel­lung von Frucht­gum­mi läu­te­te Wil­med eine neue Ära ein: Gum­mi­bär­chen und ande­re Nasche­rei­en aus Frucht­gum­mi waren plötz­lich in aller Mun­de. Wil­ly Mede­rer erkann­te die Zei­chen der Zeit und hat­te ein­mal mehr ein glück­li­ches Händ­chen. Es gelang ihm, sich inner­halb kür­zes­ter Zeit einen Namen als Her­stel­ler von Gum­mi­bär­chen und ande­ren Frucht­gum­mi zu machen. 1975 ent­wi­ckel­te das Unter­neh­men einen Frucht­gum­mi mit dem Namen «Trol­li, der Bär». Dar­aus ent­wi­ckel­te Her­bert Mede­rer den neu­en Pro­dukt­na­men Trol­li. In den nor­di­schen Sagen sind Trol­le schrul­li­ge Wald­we­sen. Sie sind nett zu den Kin­dern und immer zu Strei­chen auf­ge­legt. Mit dem lus­ti­gen Namen woll­te Her­bert Mede­rer vor allem Kin­der anspre­chen. Die­se Hoff­nung ging in den fol­gen­den Jah­ren mehr als in Erfül­lung: Trol­li wur­de bei klei­nen und gros­sen Nasch­kat­zen und Nasch­ka­tern zum Inbe­griff für lecke­re Frucht­gum­mis. 1982 kamen die ers­ten «Trol­li Ori­gi­nals» auf den Markt: Die «echt sau­ren Apfel­rin­ge» und zwei Jah­re spä­ter «die echt fruch­ti­gen Pfirsichringe».

Nach dem Tod von Wil­ly Mede­rer kam es bei Trol­li 1984 zu einem Gene­ra­tio­nen­wech­sel: Her­bert Mede­rer über­nahm die Lei­tung des Fami­li­en­un­ter­neh­mens. Obwohl er schon vie­le Jah­re im Unter­neh­men arbei­te­te, beflü­gel­te ihn die neue Posi­ti­on. Schon unter der Füh­rung des Fir­men­grün­ders Wil­ly Mede­rer begann Trol­li den ame­ri­ka­ni­schen Markt zu erobern. Her­bert Mede­rer trieb die Expan­si­on kräf­tig vor­an. Er woll­te für den ame­ri­ka­ni­schen Markt «etwas Fre­ches» machen und ent­wi­ckel­te die Gum­mi­wür­mer «Wurr­lis». Sie gin­gen in den USA förm­lich durch die Decke und Trol­li muss­te ein bis zwei Fracht-Jum­bos pro Woche char­tern, um genü­gend Wür­mer nach Ame­ri­ka schi­cken zu kön­nen. Eine lus­ti­ge Anek­do­te aus die­ser Zeit: Trol­li war gleich­zei­tig auf der Titel­sei­te des «Wall Street Jour­nal» und im Ang­ler­ma­ga­zin «The First Bait Fisher­men Can Eat». Denn die Gum­mi­wür­mer aus Ger­ma­ny schmeck­ten nicht nur den Ang­lern – sie wur­den auch tat­säch­lich zum Fischen ver­wen­det! Die­ser Umstand hat mit Sicher­heit dazu geführt, dass Trol­li in den USA in Rekord­zeit in aller Mun­de war.

Trol­li goes USA

Was lag da näher, als eine eige­ne Pro­duk­ti­ons­stät­te in den USA auf­zu­bau­en? 1986 eröff­ne­te Trol­li in Iowa eine hoch­mo­der­ne Fabrik zur Her­stel­lung von Süs­sig­kei­ten. Zehn Jah­re spä­ter war Trol­li in den USA mit einem Umsatz von 130 Mil­lio­nen Dol­lar Markt­füh­rer und expor­tier­te auch nach Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka sowie nach Fern­ost. Elf Jah­re nach dem Start ver­kauf­te Her­bert Mede­rer die US-Fabrik «aus per­sön­li­chen Grün­den», obwohl das Geschäft flo­rier­te. Trol­li hat die­ser Ära unter ande­rem die Glüh­würm­chen zu ver­dan­ken. Sie wur­den in den USA unter dem Namen «Bright Craw­lers» ent­wi­ckelt und sind bis heu­te ein Best­sel­ler im Ange­bot von Trol­li. Auch in Europa.

Neun Jah­re nach­dem Her­bert Mede­rer die Lei­tung der Fir­ma über­nom­men hat­te, gelang ihm ein wei­te­rer, gros­ser Wurf: Er ent­wi­ckel­te den Trol­li Bur­ger. Eine Süs­sig­keit, die auf den ers­ten Blick wie ein ech­ter Ham­bur­ger aus­sieht und alles ent­hält, was einen ech­ten Bur­ger aus­macht: Fleisch, Käse, Ket­chup Pat­ty und Salat . Mit dem klei­nen, gros­sen Unter­schied, dass der Bur­ger von Trol­li von A bis Z aus Frucht­gum­mi gefer­tigt wird und nach Ana­nas, Erd­bee­re, Him­bee­re und Rha­bar­ber schmeckt. Spä­ter hat Trol­li den Bur­ger ver­klei­nert und zusätz­lich als Mini­bur­ger auf den Markt gebracht. Bis heu­te hat Trol­li meh­re­re Mil­li­ar­den die­ser kuli­na­ri­schen Köst­lich­keit ver­kauft, die bei Sweets.ch, dem füh­ren­den Schwei­zer Online-Shop für Süs­sig­kei­ten in der Rubrik «Kul­tes­sen» ange­bo­ten wer­den. Neben «Trol­li Big Bur­ger» fin­den Schleck­mäu­ler in die­ser Rubrik auch die «Trol­li Hot Dog Dose» und eine «Trol­li Piz­za».

Can­dy Kett­le Award für Trolli

Der schier gren­zen­lo­se Ein­falls­reich­tum von Her­bert Mede­rer wur­de 1993 mit dem «Can­dy Kett­le Award» belohnt. Der Kett­le Award kam 1973 nach Euro­pa: Don Guss­ow, der Grün­der der «Ame­ri­can Can­dy Kett­le Asso­cia­ti­on» und Guy Urbain, ein Pari­ser Her­stel­ler von Süs­sig­kei­ten, grün­de­ten den Club nach ame­ri­ka­ni­schem Vor­bild. Der Euro­pean Can­dy Kett­le Club besteht aus Unter­neh­men, die Zuta­ten und Maschi­nen für die Süss­wa­ren­in­dus­trie lie­fern, sowie aus Ver­tre­tern der Fach­pres­se. Der Club ehrt jedes Jahr einen Unter­neh­mer, der in den Berei­chen For­schung und Ent­wick­lung, Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät und Pro­duk­ti­ons­si­cher­heit oder Mar­ke­ting und Ver­trieb Her­aus­ra­gen­des geleis­tet hat. Der «Can­dy Kett­le Award» lös­te einen wei­te­ren Expan­si­ons­schub aus: 1994 grün­de­te Trol­li die TROL­LI Ibe­ri­ca S.A. in Valen­cia (Spa­ni­en). 1997 folg­te der Auf­bau einer Pro­duk­ti­ons­stät­te in Jakar­ta (Indo­ne­si­en). Zwei Jah­re zuvor hat­te Trol­li bereits in Pil­sen (Tsche­chi­en) einen spe­zi­el­len Abpack- und Kon­fek­tio­nier­be­trieb eröff­net. In die­sem Tem­po ging es auch in den fol­gen­den Jah­ren wei­ter: 1998 inte­grier­te Trol­li den Frucht­gum­mi-Spe­zia­list «Efru­ti» in die Grup­pe. Dank raf­fi­nier­ten Pro­duk­ti­ons­an­la­gen gelang Trol­li zu jener Zeit ein wei­te­rer Ver­kaufs­schla­ger: Trol­li Yofruit war das ers­te gefüll­te Frucht­gum­mi auf dem Markt. Um der stän­dig wach­sen­den Nach­fra­ge nach Trol­li-Süs­sig­kei­ten gerecht zu wer­den, über­nahm Trol­li in die­ser Zeit die «Gum­mi Bear Fac­to­ry» mit den bei­den Pro­duk­ti­ons­stand­or­ten Boi­zen­burg und Hagenow.

Trol­li star­te­te ful­mi­nant ins neue Jahr­tau­send: 2001 expan­dier­te Trol­li zusam­men mit einem spa­ni­schen Part­ner nach Chi­na. Drei Jah­re spä­ter über­nahm Trol­li das Unter­neh­men kom­plett und änder­te die Fir­men­be­zeich­nung auf «Trol­li Guang­zhou Con­fec­tion­ery Co. Ltd. Chi­na.» Von Guang­zhou aus bedient Trol­li neben dem chi­ne­si­schen Markt auch den fer­nen und den mitt­le­ren Osten. Fünf­zehn Jah­re nach dem Ver­kauf der ame­ri­ka­ni­schen Nie­der­las­sung nahm Trol­li einen neu­en Anlauf, sich ein Stück vom ame­ri­ka­ni­schen Süs­sig­kei­ten­markt abzu­schnei­den: Trol­li grün­de­te in Chi­ca­go eine neue US-Nie­der­las­sung und begann mit der Mar­ke «e.frutti» die Märk­te in Kana­da, Mexi­ko und den USA mit sei­nen eben­so lecke­ren wie ver­rück­ten Krea­tio­nen zu bedienen.

Von 2010 bis 2014 war Trol­li Spon­sor des Fuss­ball­ver­eins SP VGG Greu­ther Fürth. Im Zuge des Spon­so­rings wur­de das Sta­di­on in «Trol­li Are­na» umbe­nannt. Im März 2019 kam es bei Trol­li zu einem Wech­sel in der Unter­neh­mens­spit­ze: Robert Mäh­ler lös­te Wer­ner Schul­te als CEO ab. Her­bert Mede­rer, der damals 72 Jah­re alt war, beschränkt sich seit­her auf den Vor­sitz des Unter­neh­mens­bei­ra­tes. Robert Mäh­ler war zuvor unter ande­rem Geschäfts­füh­rer der Storck Deutsch­land KG und lei­te­te das Glo­bal Busi­ness Deve­lo­p­ment der Hari­bo-Grup­pe. 2011 erhielt Her­bert Mede­rer für sein sozia­les und wirt­schaft­li­ches Enga­ge­ment das Bundesverdienstkreuz.

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