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Die Geschich­te von Haribo

Haribo Bär

Die Geschich­te von Hari­bo beginnt vor mehr als 100 Jah­ren im deut­schen Bonn: Hans Rie­gel, der 1893 in Fries­dorf bei Bonn gebo­ren wur­de, grün­de­te in einer Hin­ter­hof-Wasch­kü­che sein eige­nes Unter­neh­men und liess die­ses am 13. Dezem­ber 1920 im Han­dels­re­gis­ter ein­tra­gen. Der Name Hari­bo ist ein Akro­nym, das sich aus den bei­den ers­ten Buch­sta­ben sei­nes Vor- und Nach­na­mens sowie des Stand­or­tes (Hans Riegel Bonn) zusam­men­setzt. Als Start­ka­pi­tal stan­den Hans Rie­gel ledig­lich ein Sack Zucker, ein Herd, ein Hocker, ein Kup­fer­kes­sel und eine Wal­ze zur Ver­fü­gung. Nur ein Jahr nach der Fir­men­grün­dung konn­te Hari­bo bereits eine Mit­ar­bei­te­rin ein­stel­len: Ger­trud, die Frau des Fir­men­grün­ders, griff ihrem Mann fort­an unter die Arme. 

Wei­te­re zwei Jah­re spä­ter hat­te Harald Rie­gel eine genia­le Idee: Er ent­wi­ckel­te Tanz­bä­ren aus Frucht­gum­mi, aus denen spä­ter die legen­dä­ren Hari­bo Gold­bä­ren wur­den. Zwei Tanz­bä­ren kos­te­ten damals einen Pfen­nig. Sie waren grös­ser, schlan­ker und wei­cher als die heu­ti­gen Gold­bä­ren, da Hari­bo für die Her­stel­lung statt der heu­te geläu­fi­gen Gela­ti­ne das damals übli­che Gum­mi ara­bicum ver­wen­de­te. Ger­trud lie­fer­te die Bestel­lun­gen, die bei «Hari­bo Kon­fekt» ein­gin­gen, bis 1923 täg­lich mit dem Fahr­rad aus. Doch bereits im drit­ten Fir­men­jahr kam sie mit peda­len nicht mehr nach. Die bei­den Jung­un­ter­neh­mer inves­tier­ten mutig in einen PKW, den sie auf bei­den Sei­ten mit dem Fir­men­si­gnet und lecke­ren Pro­dukt­bil­dern ver­sa­hen. Neben dem Fir­men­fahr­zeug gab es bei Hari­bo 1923 noch einen wei­te­ren Zuwachs: Sohn Hans Rie­gel erblick­te das Licht der Welt. Und ein Jahr spä­ter Toch­ter Ani­ta. 1926 schlos­sen die Rie­gels die Fami­li­en­pla­nung mit der Geburt von Paul Rie­gel ab. 

Die Erfin­dung der Lakritzschnecke

1925 folg­te die nächs­te Inno­va­ti­on: Hans Rie­gel Seni­or begann mit der Her­stel­lung ver­schie­de­ner Lakritz­pro­duk­te. Am bes­ten kamen bei den Kun­den die Lakritz­stan­gen mit dem Hari­bo Schrift­zug an. Schon bald folg­te ein wei­te­res Pro­dukt, das auch heu­te noch in aller Mun­de ist: die legen­dä­re Lakritz­schne­cke. Nur zehn Jah­re nach der Fir­men­grün­dung ver­sorg­ten Han­dels­ver­tre­ter bereits ganz Deutsch­land mit Hari­bo-Pro­duk­ten. 1933 zähl­te Hari­bo bereits 400 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter! Kaum zu glau­ben, aber wahr: Der legen­dä­re Slo­gan «Hari­bo macht Kin­der froh», wur­de eben­falls in den 30er Jah­ren des letz­ten Jahr­tau­sends ent­wi­ckelt! Damit gehört er wohl zu den ältes­ten Wer­be­slo­gans, die heu­te noch in Gebrauch sind. Viel­leicht und höchst­wahr­schein­lich ist er sogar der ältes­te akti­ve Wer­be­slo­gan der Welt. Wobei man fai­rer­wei­se fest­hal­ten muss, dass die zwei­te Hälf­te «Und Erwach­se­ne eben­so» erst in den 60er Jah­ren dazu kam.

Der Krieg und die knap­pen Roh­stof­fe set­zen auch Hari­bo zu. Und noch ein Schick­sals­schlag muss­te das Unter­neh­men 15 Jah­re nach sei­ner Grün­dung ver­kraf­ten: Fir­men­grün­der Hans Rie­gel starb mit nur 52 Jah­ren. Für ihn über­nahm sei­ne Frau Ger­trud die Fir­men­lei­tung. Das stol­ze und rasant wach­sen­de Unter­neh­men war im Krieg auf 30 Mit­ar­bei­ten­de geschrumpft. Nach­dem die Söh­ne Hans und Paul 1946 aus der Kriegs­ge­fan­gen­schaft zurück­ge­kehrt waren, über­nah­men sie die Lei­tung des Unter­neh­mens. Hans Rie­gel juni­or reprä­sen­tier­te die Fir­ma nach aus­sen; Paul Rie­gel lei­te­te die For­schungs- und Ent­wick­lungs­ab­tei­lung. Im Gegen­satz zu sei­nem Bru­der trat er wäh­rend sei­ner gan­zen Zeit bei Hari­bo so gut wie nie in der Öffent­lich­keit auf. 

Die Geburts­stun­de der Goldbären

Der Auf­schwung nach dem Krieg sucht sei­nes­glei­chen: Gan­ze fünf Jah­re nach dem Krieg beschäf­tig­te Hari­bo bereits 1’000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter! 1960 kamen die legen­dä­ren Hari­bo Gold­bä­ren auf den Markt und waren schon nach kur­zer Zeit Kult. Sie­ben Jah­re spä­ter wur­den sie vom deut­schen Patent­amt offi­zi­ell als ein­ge­tra­ge­nes Waren­zei­chen aner­kannt. Der Hype um die put­zi­gen Frucht­gum­mi­bä­ren war so gross, dass sich Hari­bo sogar eine offi­zi­el­le Geburts­ur­kun­de aus­stel­len liess. 1962 wur­de der genia­le Slo­gan «Hari­bo macht Kin­der froh» durch den eben­so genia­len Zusatz «und Erwach­se­ne eben­so» ergänzt. 

Die Gold­bä­ren waren dank der TV-Wer­bung, die Hari­bo bereits in den 60er Jah­ren schal­te­te, in aller Mun­de und der Slo­gan «Hari­bo macht Kin­der froh und Erwach­se­ne eben­so» in allen Ohren. 1978 unter­zog Hari­bo die Gold­bä­ren einer Schlank­heits­kur: Die weit nach aus­sen wei­sen­de Fuss­stel­lung wur­de kor­ri­giert, und die Gold­bä­ren erhiel­ten ihr kom­pak­tes Aus­se­hen, das sie bis heu­te ein­zig­ar­tig macht. Acht Jah­re nach der Schlank­heits­kur über­nahm Hari­bo die Edmund Müns­ter GmbH & Co. KG und damit die belieb­ten MAOAM Kau­bon­bons. 1989 war es Zeit für die nächs­te Frisch­zel­len­kur: Die Gold­bä­ren wur­den auf­grund der neu­en Frucht- und Pflan­zen­kon­zen­tra­te blas­ser, und auf der gol­de­nen Packung war zum ers­ten Mal ein gel­ber Bär mit einer roten Schlei­fe zu sehen.

Wet­ten, dass Hari­bo Tho­mas Gott­schalk viel zu ver­dan­ken hat?

Einen wesent­li­chen Anteil am Erfolg von Hari­bo hat der belieb­te TV-Mode­ra­tor Tho­mas Gott­schalk (Wet­ten, dass). Er warb ab 1991 fast ein Vier­tel­jahr­hun­dert lang für Hari­bo und sicher­te sich und Hari­bo damit sogar einen Ein­trag im Guin­ness Buch der Rekor­de für die längs­te Wer­be­part­ner­schaft. Nach Frucht­gum­mi, Lakritz und Kau­bon­bons kam bei Hari­bo 1996 eine wei­te­re Süss­wa­ren-Kate­go­rie dazu: Das Unter­neh­men über­nahm die bel­gi­sche Süss­wa­ren­fir­ma Dul­cia, die unter ande­rem die belieb­ten Marsh­mal­low Soft-Kiss, Coco-Balls und Rom­biss pro­du­zier­te. Gute 10 Jah­re spä­ter ver­schwand der Name Dul­cia auf den Ver­pa­ckun­gen und die fei­nen Marsh­mal­lows wur­den fort­an unter dem Namen Hari­bo ver­kauft. Wei­te­re zehn Jah­re spä­ter ehr­te die Stadt Bonn Paul Rie­gel für sei­ne her­aus­ra­gen­den Ver­diens­te für den Wirt­schafts­stand­ort Bonn mit einem Ein­trag im «Gol­de­nen Buch». 

Zum 85. Geburts­tag schenk­te Hari­bo sei­nen Kun­din­nen und Kun­den eine neue Geschmacks­rich­tung «Apfel». Bis zu die­sem Zeit­punkt schmeck­ten die grü­nen Gold­bä­ren inter­es­san­ter­wei­se nach Erd­bee­ren. Das Sor­ti­ment sah nun so aus. Weiss: Ana­nas, Gelb: Zitro­ne, Oran­ge: Oran­ge, Hell­rot: Erd­bee­re, Dun­kel­rot: Him­bee­re. Grün: Apfel. Auch die Gold­bä­ren freu­ten sich über das Jubi­lä­um und lächel­ten fort­an ein­heit­lich und fröh­li­cher als je zuvor. Neue Bären brau­chen natür­lich auch ein neu­es Zuhau­se und so unter­zog Hari­bo auch die Beu­tel einem Redesign. 

Gold­bair und Haribair

2008 hob Hari­bo end­gül­tig ab: Das Unter­neh­men gestal­te­te zwei Boe­ing 737 von TUI im Gold­bä­ren-Look. Die Gold­bair und die Hari­bair waren zehn Jah­re lang der Hin­gu­cker auf den Flug­hä­fen die­ser Welt. Ein Jahr spä­ter mach­te Hari­bo einen wei­te­ren gros­sen Wurf in der tra­di­ti­ons­rei­chen Fir­men­ge­schich­te: Das Unter­neh­men lan­cier­te die Soft­bä­ren. Sie ent­hiel­ten nicht weni­ger als 25 % Frucht­saft. Das Bran­chen­ma­ga­zin Lebens­mit­tel Pra­xis ver­lieh der neu­es­ten Inno­va­ti­on aus dem Hau­se Hari­bo den Sta­tus «Hit 2009» und die Rund­schau für den Lebens­mit­tel­han­del ernann­te die Soft­bä­ren zum «Best­sel­ler 2009». 

Hari­bo expan­dier­te bereits 1967 nach Frank­reich. 42 Jah­re spä­ter wur­de Dr. Hans Rie­gel in die Ehren­le­gi­on («Légion d’Hon­neur») auf­ge­nom­men – eine Ehre, die nur weni­gen aus­län­di­schen Per­so­nen zuteil wird. Im sel­ben Jahr starb der Bru­der von Hans Rie­gel, Paul Rie­gel. Der genia­le Tüft­ler ent­wi­ckel­te vie­le Maschi­nen, die bei Hari­bo Süs­sig­kei­ten pro­du­zier­ten, selbst. Sei­ne berühm­tes­te Erfin­dung ist zwei­fels­frei die Wickel­ma­schi­ne zur Her­stel­lung der belieb­ten Lakritz­schne­cken. Vier Jah­re nach sei­nem Bru­der starb auch Dr. Hans Rie­gel. Er wur­de 90 Jah­re alt und stand nicht weni­ger als 67 (!) Jah­re an der Spit­ze des Unter­neh­mens. Dr. Hans Rie­gel präg­te Hari­bo und die gesam­te Süss­wa­ren­bran­che wie kaum ein ande­rer Unternehmer. 

Micha­el Bul­ly Herbig löst Tho­mas Gott­schalk ab

2014 kam es auch bei den Wer­be-Iko­nen von Hari­bo zu einem Gene­ra­tio­nen­wech­sel: Anstel­le von Tho­mas Gott­schalk wur­de Micha­el Bul­ly Herbig neu­er Mar­ken­bot­schaf­ter von Hari­bo. Im sel­ben Jahr erwarb Hari­bo ein 27 Hekt­ar gros­ses Gelän­de in der Gemein­de Graf­schaft (Rhein­land-Pfalz). Am 2. Mai 2018 konn­ten die Mitarbeiter:innen die Arbeit am neu­en Sitz von Hari­bo Deutsch­land und Hari­bo Inter­na­tio­nal auf­neh­men. Vor­läu­fi­ger Höhe­punkt in der packen­den Fir­men­ge­schich­te von Hari­bo war das Jubi­lä­um «100 Jah­re Hari­bo», wel­ches das Unter­neh­men 2020 fei­ern konnte.

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